Wie ich vor ein paar Wochen in eine Unsicherheit gefallen bin, die ich das letzte Mal vor drei Jahren spürte, als ich insgeheim Angst hatte, all das, was gerade erst begonnen hatte, könne sich leise wieder davon machen, diese große Liebe, weil ich für eine Weile sein Überlegen fühlte, sein Tasten, sein Sich-selbst-Testen. Doch all dies hörte auf, in Stille, aber von einem Tag auf den anderen, wie eine Entscheidung, wie ein Lichtschalter. Und damit hörte meine Unsicherheit auf und wandelte sich in Sicherheit, ein Seil, was mir den Weg wies und mir eine Halteleine war in allem, was passierte, und was auch Ungeduld war und Gier nach all dem Schönen, was kommen würde. Sie hat sich eine neue Grundlage gesucht, vielleicht sogar geschaffen, diese Unsicherheit, eine ganz andere jetzt. Und ich beginne wieder den Kampf, sie nicht überhand nehmen zu lassen, ihr nicht zu erlauben, in mein Verhalten einzugreifen, womit sie sich immer selbst erfüllen möchte. Ich muss wieder laufen lernen, ohne mich von ihr umschubsen zu lassen, darf ihr nicht zuhören. Und ich denke an ein neues Tattoo, ein ganz kleines, um sie dorthin zu bannen, zu bändigen. Und sie nicht mehr heranzulassen an dieses große, seltene, zarte und beschützenswerte Gebilde.
enhyloi - 12.04.2013