logoi enhyloi
gnônai sauton  


Und jetzt die große Müdigkeit. Und das Gefühl an einem kleben zu haben, nicht zu wissen, wie der Tag verlaufen wird. Jeden Tagesverlauf geradezu demütig zu akzeptieren. Alles nur durch diese Müdigkeit. Von allen Müdigkeitsarten die schlimmste. Und das, obwohl mir Demut tagsüber doch nicht steht.
 


Konfrontationstherapie. Anzuwenden bei Eifersucht. Einer hat seinen Teil meisterhaft bewältigt. Mein Verhalten wird gerade beobachtet.



High noon. Wissen, dass der Tag nur noch bergab gehen kann.
 


Komisch, wie es manchmal so geht. Gerade noch war stille Freude, innere Ruhe vor allem, in mir. Sehr weit ausgedehnt, durch den ganzen Körper zog sie sich - und durch die Seele, die da irgendwo drin verteilt zu sein scheint (worüber ich ins Grübeln komme, ein gar komisch Ding ist die Seele). Und plötzlich - flupps - ist sie da, diese Sehnsucht, die ein kleines Nagen an sich hat, die die Seelenränder ankaut, kleine Bisse nimmt und runterschluckt. Und ich überlege, wie es dazu kam, wo der Wendepunkt lag. Das überlege ich - nicht etwa, wie ich es anhalten kann, wie ich ihr etwas ins hungrige Maul lege, damit sie nicht mehr an mich heran kommt. Der Wendepunkt muss eine neue Information gewesen sein. Oder eher das Eintreten eines Ereignisses, über welches ich schon eine Information besaß. Keine große Sache. Und es vergeht auch wieder. Nachher bestimmt. Aber ich höre das Knabbern und habe keine Mittel, mir die Ohren zu verschließen. Es sei denn, ich schreibe darüber. Dann wird es offenbar. Vielleicht zieht das gemeine Tier sich dann in ein dunkleres Loch zurück. Soll es dort verrotten. Und dann denkt etwas an einer anderen Stelle: Ist nicht jedes Tier zu etwas gut? Nicht dieses, sage ich trotzig. Dieses niemals.
 


Ist Glücklichsein something over and above Endorphinflutung? - Ja, natürlich! - Aber was?
 


I'm not superstitious
or really religious
just to thyself be true.
but now I think I'm starting
to believe in fate
because it delivered you.

Did you see me coming?
Was I that obvious?
For all of a sudden
there were just the two of us.
 


I am he as you are he as you are me and we are all together.
 


Und wieder wachte ich als andere auf.
 


Leben und Tod. Dicht nebeneinander. Oder Tod und Leben? Nein, Leben und Tod.
 


Die Kreuzung zwischen Alexanderplatz und „Alexa“ an einem Samstagnachmittag. Innerhalb einer Minute durchlebt man eine Gefühlsspanne, die von „oha – lustig“ bis zu spontaner Amokbereitschaft reicht, mit den kurzen Zwischenstationen einer wissenschaftlichen Interessiertheit, verschiedener Ärgerabstufungen sowie vollkommener Verzweiflung. Lustig wirkt der bunte, nie abreißende Menschenstrom neben dem fröhlichen Rosa des Gebäudes von weitem. Jahrmarktsgeräusche tönen von fern. Im Näherkommen ist man an Ameisenstraßen erinnert. Sie krabbeln hin und her, übereinander, nebeneinander, bepackt mit unterschiedlichsten Gegenständen, sie können Mehrfaches ihres Gewichts schleppen. Dann ist man zwischen ihnen. Drücken, Drängeln, Panikanflüge, geschminkte und gebräunte Fratzen, Aggroatmosphäre. Ich werde es noch über die Ampel schaffen, du nicht mehr. Schweißausbrüche, Pulsrasen, Kochen des Blutes um das Herz. Verzweiflung tritt ein nach dem Überqueren der Straße beim Erscheinen der ohrenbetäubenden Panflötenindianer. Fantasien, getränkt mit Blut und alles übertönendem Knattern.

die schönheit der gefahr
dokei eniois philosophia einai
eis apeiron
erhellung
friktionen
ganz fiese kreise
gnônai sauton
interna
kupfer in sonne
last and least
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rischtisch lustig
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streifen von dunkel und hell
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