Ihn erfüllte eine so schmerzhafte, wütende Sehnsucht nach ihr, dass er sich im Schlafzimmer einsperrte, um mit sich und seinem Bild von ihr allein zu sein. Gegen den Schrank gelehnt, malte er sich aus, wie sie vor ihm stand. Er sah ihren Blick. Er fühlte sich erwählt und verdammt zugleich, und er fragte sich, ob es so sein musste, ob es eine existenzielle, metaphysische Notwendigkeit war, eine Erfahrung, die jeder machen musste: jemanden zu lieben, den man nicht haben konnte.
[Glavinic, Leben der Wünsche]
[Glavinic, Leben der Wünsche]
enhyloi - 17.09.2009